Überblick
Die antiquarische Zeitschrift „Jugendforschung 8 – 1968 DDR“ ist ein sozialwissenschaftlicher Fachband, herausgegeben vom renommierten Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ) in Leipzig. Sie erschien 1968 im VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften und widmet sich umfassend den Einstellungen, Verhaltensweisen und Bewusstseinsprozessen der ostdeutschen Jugend im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der DDR. Schwerpunkte sind die marxistische Jugendforschung, empirische Studien sowie das staatlich formulierte Erziehungsziel der sozialistischen Persönlichkeitsbildung.
Detaillierter Inhalt
- Interview mit Egon Krenz:
Krenz, damals Sekretär des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend (FDJ), betont die enge Verbindung zwischen Praxis und Theorie: Wissenschaftliche Jugendarbeit sei ohne Auswertung der modernsten Ergebnisse der marxistisch-leninistischen Jugendforschung undenkbar. Die Forschung solle konkrete Grundlagen liefern, um die sozialistische Erziehung und die Beschlüsse des VII. Parteitags der SED/Parlaments der FDJ zielgerichtet umzusetzen. Schwerpunkte sind Verantwortungsbewusstsein, Förderung sozialistischer Überzeugungen und die Rolle der Jugend bei der wissenschaftlich-technischen Revolution.
(Quellen: OCR; [1]; [4]) - Theorie und Terminologie der marxistischen Jugendforschung (W. Gerth):
Analyse der verwendeten Begriffe und Konzepte im Kontext der marxistischen Gesellschaftslehre. - Verhaltensweisen und Einstellungen junger Neuerer (I. Dettenborn):
Empirische Studie zu Fortschrittsgläubigkeit, Innovationsbereitschaft und Motivationen junger DDR-Bürger. - Gültigkeit von Befragungsergebnissen:
Methodische Diskussion zur Aussagekraft und Repräsentativität empirischer Jugendstudien. - Berichte & Mitteilungen, unveröffentlichte Arbeiten sozialwissenschaftlicher Institute:
Projektberichte und Übersichten aktueller Forschungsarbeiten, inklusive internationale Zusammenfassungen (russisch, englisch).
Autorenportrait
- Herausgeber:
Das Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ), gegründet 1966 in Leipzig, war die zentrale Einrichtung der DDR zur Erforschung jugendlicher Lebenswelten, Einstellungen und Verhaltensweisen. Es lieferte der SED und staatlichen Organen empirische Grundlagen für die Gestaltung der DDR-Jugendpolitik und prägte maßgeblich deren theoretisches Fundament.
Die Leitung hatte langjährig Prof. Dr. Walter Friedrich inne. Es arbeiteten interdisziplinär Psychologen, Soziologen und Pädagogen am Institut. Das ZIJ führte regelmäßig Intervallstudien durch, die den Mentalitätswandel der Jugend dokumentierten, wobei ideologisch sensible Themen teilweise ausgeklammert wurden.
(Quellen: [1]; [3]; [5]) - Beitragende Autoren:
Wissenschaftliche Beiträge in diesem Band stammen u.a. von W. Friedrich (Interviewführung), W. Gerth (Sozialwissenschaftler), I. Dettenborn (empirische Studien).
Bibliografische Details
Titel | Jugendforschung 8 – 1968 (DDR 1968) |
Herausgeber | Zentralinstitut für Jugendforschung, Leipzig |
Verlag | VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin |
Erscheinungsjahr | 1968 |
Umfang | ca. 70 Seiten (genaue Seitenzahl siehe Inhaltsverzeichnis) |
Sprache | Deutsch (mit Zusammenfassungen auf Russisch und Englisch) |
Besonderheiten | Dokumentation sozialwissenschaftlicher DDR-Forschung, Zeitdokument der DDR-Jugendpolitik, Interview mit Egon Krenz, empirische Originaldaten. |
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